herumsegler.at
Das Leben ist ein viel zu schönes Abenteuer, das wir nicht einfach an uns vorüberziehen lassen wollen.
Im Herbst 2018 setzen wir daher die Segel, werden den Anker vom Meeresgrund heben und Kurs Richtung Kap Verden einschlagen.
WO sind wir gerade
Blog
#32 Landrattenblog 17, Impressionen zum Abschied, Teil 13
So meine Lieben, jetzt dauert es nicht mehr lange und wir sind wieder zuhause.
Ich freue mich jetzt schon „langsam“ auf euch. Irgendwann ist genug mit Leben „just for fun“.
Am Mittwoch werden wir spät abends in München landen und ab Donnerstag werde ich manche von euch eh schon wieder telefonisch kontaktiern und nerven.
Hier seht ihr den Ausblick von unserem Appartement. Heute ist die Sicht so klar, dass man bis nach BoaVista – die Nachbarinsel sieht. (Vielleicht klappt es bei euch mit hinein zoomen.)
Gestern Abend waren wir in einem reizenden italienischen Lokal der Spitzenklasse.
Ich hoffe, ihr seht mich.
Impressionen am Abend
Eines meiner liebsten Fotos. Jeden Abend bei unserem Abendspaziergang haben wir diese 3 Hundis gesehen. Sie schlafen am Gehsteig auf Sandhaufen und lassen sich durch nix aus der Ruhe bringen. Gut, dass wir mit dem Flugzeug hier sind. Wenn wir mit dem Auto hier wären, hätte ich sicherlich ein oder zwei oder drei Tierleins mit nach Tirol genommen.
Ein ehrwürdiges, ehemals herrschaftliches Kaufmannshaus beherbergt seit 2015 das Museu do Sal. Es befasst sich mit der Salzgewinnung – einst das wichtigste wirtschaftlichste Standbein der Insel.
Hier sieht man ein altes Bild von 1960. Da ist der Fischerkai gut zu erkennen. Das Gebäude im Hintergrund ist das Hotel Morabezza. Ein belgisches Ehepaar hat es wegen dem tollen Klima auf die Insel verschlagen und sie bauten den ersten Teil der jetzt großzügig angelegten Hotel- und Clubanlage.
Diese Gegenstände stammen von Wracks, die vor der Küste liegen.
Der Fischerkai ist jeden Vormittag überfüllt mit Leuten. Hier werden die gefangenen Fische gewaschen, filetiert und verkauft.
No Stress!
kristallklares Wasser
Hier wird gerade ein neuer Sonnenschirm für den Strand gemacht.
Und zum Abschied – es weihnachtet auch auf Sal!
Danke an euch alle, die meinen Blog begleitet, gelesen und auch kommentiert haben.
Baci Heidi
#31 Landrattenblog 16, Wanderung in den Westen, Teil 12
Hallo Ihr Lieben,
nachdem wir ja schon zu Fuß die Insel Richtung Osten erkundet haben, machten wir diesen Ausflug auch Richtung Westen.
Wir spazierten durch das Örtchen Santa Maria am berühmten Fischerkai vorbei.
Vor dort aus Richtung Westen beginnen die Clubsiedlungen und die großen Hotelanlagen. Wir sind am Strand Richtung Westen bis zum Kiter-Point gegangen.
Es ist faszinierend barfuß im Strand zu spazieren. Unsere Fußspuren verschwinden mit der nächsten Welle.
Wie ihr seht, waren wir fast ganz allein unterwegs.
Wir wanderten bis zum kleinen Leuchtturm.
In der großen Bucht ankert ein wunderschöner Zweimaster mit französischer Flagge. Man kann mit ihm Ausflüge machen.
Nach ca. 1,5 Stunden Barfußweg kommt man zum Kiter-Point. Bewundernswert, wie elegant sie über das Wasser flitzen.
Hier seht ihr im Hintergrund die Strandbar, in die wir eingekehrt sind, um unseren Durst zu löschen.
PS: An Ermanglung anderer Spaziergänge haben wir diesen noch öfters wiederholt.
#30 Landrattenblog 15, Inselrundfahrt Teil 11
Hallo Ihr Lieben DAHEIMGEBLIEBENEN!
Ihr habt hoffentlich einen wunderschönen Herbst mit strahlend blauem Himmel, herbstlichen Farben in den Wäldern und kleinen Fönwolken am Himmel.
Wir haben konstant 28 Grad, in der Nacht kühlt es auf sagenhafte 24 Grad ab. Der Passatwind weht konstant – erinnert ein bißchen an zuhause an den Fön.
Wir haben uns ein Auto ausgeliehen, um die Insel zu erkunden.
Hier seht ihr noch das Auto sauber. Nach unserer Inseltour sah man das Grau fast nicht mehr – alles war voll feinen rötlichen Staub. Nicht nur das Auto – wir auch!
Wir starten von Santa Maria aus Richtung Norden. Von der Hauptstadt Espargos gibt es eine „Autobahn“ Richtung Süden nach Santa Maria. Diese benützen wir bis zum ersten Kreisverkehr und dann bogen wir links ab – ab ins „Outback“. Die wüstenhafte Landschaft zwischen Santa Maria und Espargos ist kaum besiedelt. Wir fuhren vom kleinen Appartmentort Murdeira Richtung Nordwesten. Von weitem sieht man schon den markanten Monte Leao, der stolze 168 m hoch ist. Auf einer Piste am Meer entlang näheren wir uns dem Berg.
Monte Leao (= Löwe)
Rumpeldipumpel gings die Piste am Meer entlang.
Vorbei am Praia Fontona zum Fischerort Palmeira.
Palmeira hat 500 Einwohner. Hier befindet sich der Haupthafen der Insel. Sämtliche Güter, die nicht auf dem Luftweg nach Sal kommen, werden in Palmeira angelandet, insbesonders der Treibstoff für die Fluggesellschaften. So bilden Öltanks den Hintergrund des Strandes. In der Bucht neben dem Haupthafen liegen die Fischerboote. Einige stattliche Segeljachten ankern ebenfalls in der Bucht. Wehmütig beobachten wir die Segelboote und denken an unser verkapptes Abenteuer.
Wir verlassen die Piste und kommen wieder auf eine Asphaltstraße. Laut maps.me geht es auf einer „weiße“ Straße weiter. Aber nix mit Asphalt oder Schotter – wieder mal Piste (Hurra für Georg).
Monte Leste (263m)
Wir fahren nach Buracona. Hier liegt die Hauptattraktion der Insel – das Olho Azul – das blaue Auge. Ein Loch im Felsen, unter dem der Atlantik gurgelt. Um die Mittagszeit fallen die Sonnenstrahlen bis zum Wasser hinunter, das dadurch türkisblau aufblitzt, wie die Iris eines Auges.
Im Felsbecken haben sich kleine Tümpel oberhalb des Meeresspiegels gebildet, deren Wasser bei Flut auf natürliche Weise ausgetauscht wird. Die Brandung schwappt kräftig in die Becken – sehr beeindruckend – das Farbenspiel der weißen Gischt und den verschiedenen Blau- und Grüntönen des Wassers und das bizarre schwarze Lavagestein.
Nach diesem grandiosen Schauspiel fahren wir weiter Richtung Espargos.
Schild nach Espargos vor dem Monte Leste.
Über einem breiten Fahrweg- in gutem Zustand – geht es zur Oase Terra Boa. Jenseits von Terra Boa wird die Landschaft abrupt trocken. Je nach Lage der Luftschichten kann es hier zum Phänomen der Fata Morgana kommen.
Fata Morgana – ich hoffe, ihr könnt euch in das Bild etwas hinein zoomen und dann sieht man die großen Seen und die überdimensionalen Akazien, die sich im Wind verbiegen.
Im Osten erhebt sich nun weithin sichtbar eine Vulkanreihe , angeführt vom höchsten Berg der Insel – dem Monte Grande (406 m).
Weiter auf der Piste kommen wir nach Espargos, dem Hauptort der Insel. Namensgebend für den Ort war der wilde Spargel (port. espargos), der nach den selten sommerlichen Regenfällen aus dem Boden schießt. Für mich ist Espargos ein traurig erscheinender Ort. Die Siedlung entwickelte sich aus einer Gruppen von Baracken, die in der Nähe des Flughafens gegen Ende des Zweiten Weltkriegs errichtet worden sind. Im Osten sieht man jetzt moderne häßliche Gebäude. In der Peripherie hingegen gibt es noch Baracken, wo viele Leute unter primitiven Bedingungen leben.
Über eine Asphaltstraße fahren wir nach Pedra de Lume. Dieser Ort wirkt wie ausgestorben. Es gibt einen winzigen pittoresken Fischerhafen, in dem sich die kleinen offenen Boote in den Wellen wiegen.
Pedra de Lume ist, wenn man so will, der geschichtsträchtigste Ort auf Sal. Jahrhundertelang verirrten sich kaum mehr als ein paar Schildkrötenfänger auf die wüstenhafte Insel, bis um ca. 1800 das Salzvorkommen von Pedra Lume erschlossen wurde. Die kleine weiße Kapelle stammt noch aus dieser Zeit.
Sal – Salz – war früher so sehr gefragt, dass die ganze Insel danach benannt wurde. Erschlossen wurden die Salinen von Pedra de Lume durch Manuel Antonio Martins. Die sehenswerten Salzpfannen liegen in einem Vulkankrater. Der Kraterboden befindet sich knapp unter Meeresniveau. Salzwasser dringt durch poröses Gestein in die Salzpfannen. Martins lies 1804 einen Tunnel durch die Kraterwand bohren, um leichter an das Salz zu kommen.
Im Salzsee kann man baden. Natürlich habe ich das sofort ausprobiert.
Verladestation beim Salzsee
Im Jahr 1919 erwarb eine französische Firma die Salzpfannen. Sie installierte die heute noch vorhandene Lastenseilbahn, die theoretisch 25 t Salz pro Stunde vom Krater in den rund 1 km entfernten Hafen transportierte.
1984 wurde die Seilbahn und die Verladestation stillgelegt. Diese ist verfallen und dient nur mehr als attraktives Fotomotiv.
Aber es gibt noch ein Highlight. SHARKS!
Die Bucht südlich von Pedra de Lume ist dafür bekannt, dass sich dort regelmäßig in großer Zahl Zitronenhaie tummeln sollen. Sie sind von Land aus bei günstigen Witterungsbedingungen zu beobachten. Abenteuerlich ist die Zufahrt. Wir zweigen bei einer Baufirma (auch für Mitteleuropäer als solche erkennbar) auf eine Piste ab. Fahren über einen kleinen Weiler – Feijol – vorbei. Hier war ein ehemaliges Quartier der Salinenarbeiter, halb zerfallen, aber immer noch bewohnt. Gleich dahinter befindet sich eine Strandbucht mit türkisblauen Wasser, an der ein verrostetes Schiffswrack liegt.
300 m weiter – und wir sind nicht die einzigen Beobachter. Die günstigsten Bedingungen herrschen bei Niedrigwasser, wenn am Küstensaum eine Lavafelsbank trockenfällt. Es ist einfach großartig, wenn man einen Segler als Mann hat. Georg hat natürlich im Vorfeld im Internet schlau gemacht, wenn der Tidenhub für uns am günstigsten ist. Und genau zu diesem Zeitpunkt waren wir hier.
Wir wateten über unzählige Lavasteine bis hin zur Brandungszone. Und siehe da – die Haie halten sich ca. 50 m entfernt von mir im flachen Wasser auf. Ihre dunklen Finnen sind zu erkennen, die eilig hin- und herkreuzen. Da ich ja keine Taucherin bin, habe ich noch nie in freier Wildbahn Haie gesehen. Ein kleiner junger Zitronenhai wagte sich ganz nah zu uns. Einfach unglaublich!
Nach so vielen Eindrücken gings mit unserem Leihwagen wieder zurück nach Santa Maria.
Zur Erholung besuchten wir noch den botanischen Garten, kurz vor Santa Maria. Sehr beruhigend für das Auge war die satte grüne Wiese. Ein großer Kontrast zu dem trockene, sandigen Land rings herum.
Der botanische Garten ist liebevoll angelegt und beinhaltet neben vielen Planzen auch einige Tiere. Hier haben wir sogar die grünen Meerkatzen – leider in Gefangenschaft – gesehen.
In einem Tag durch die Insel ist auf Sal ohne weiteres Möglich.
CIAO ihr Lieben, bis zum nächsten Mal, wenn es wieder Internet gibt.
#29 Landrattenblog 14, Wanderung in den Osten Teil 10
Wir können ja nicht nur auf unserer faulen Haut liegen und uns die Sonne auf den Bauch scheinen lassen.
Schließlich möchte ich euch ja auch etwas zum Erzählen haben.
Heute haben wir (ausnahmsweise nicht mit FlipFops, sondern mit Turnschuhen) einen Ausflug zum östlichen Kitestrand und zu den Salzsalinen gemacht.
vorbei am Buddah-Resort
und am Fitnesstrainingsplatz (die Jungs trainieren auch in der heißen Mittagshitze)
durch Sandwüste
vorbei an stacheligen Melonen
bis zur ersten menschenleeren Bucht.
Wir waren die einzigen Wanderer, einmal hat uns ein Buggy überholt. Und in der Bucht haben wir einen Einheimischen mit Hund getroffen.
Sind bis zu Sals wind-und wellenumtosende Südostspitze zu einer Kiter-Bucht den Strand entlang gelaufen. Wunderschön diese bunten Drachen. Das würde ich auch gerne können.
Durch die Salzwüste – hin bis zu den Salzseen.
Früher standen Windräder zwischen Santa Maria und en Salinenbecken. Das Wasser wurde aus Brunnen gefördert, die man in feuchte Salzwiesen hinter dem Sandstrand grub.
Ein portugiesischer Geschäftsmann Manuel Antonio Martins lies sie im Jahre 1830 anlegen. Martins gilt auch als Gründer von Santa Maria. Brasilien war Hauptabnehmer des Salzes. Es wurde für die Haltbarmachung von Fleisch und Fisch und zur Beimischung von Viehfutter verwendet.
Vereinzelt wird noch privat Salz gewonnen. Die ehemaligen Salzpfannen sind jetzt meist so trocken, dass wir barfuss über sie laufen konnten.
Ein Detail am Rande: Das gewonnene Salz musste ja die paar km zum Hafen transportiert werden. Da die Haltung von Lasteseln und Maultieren auf Sal wegen des Futtermangels problematisch waren, richtete Martins schon 1830 die erste Eisenbahnlinie ein, um die Entfernung von den Salinen zum Hafenkai zu überwinden. Die Wagen hatten Mast und Segel und wurden durch den stetig kräftig wehenden Passatwind angetrieben. Als Segel dienten Jutesäcke. Die Bahn funktionierte noch bis in die 1950er Jahre. Dann übernahmen Traktoren diese Aufgabe. 1984 wurde das Werk dann stillgelegt.
So a bisserl was wieder dazugelernt – hoffentlich langweile ich euch nicht – sonst einfach drüberlesen.
Morgen gehts dann mit dem Auto die Insel erkunden.
Wenn das W-Land wieder mitspielt – hört ihr wieder mehr von uns.
Baci an alle!
#28 Landrattenblog 13, Sal Teil 9
Hallo Ihr Lieben – herzlich Willkommen auf Sal!
Auf Sal – der Sandinsel – leben ca. 26.000 Einwohner. Diesen stehen 1,6 Mio. Übernachtungen – mit steigender Tendenz gegenüber. Deshalb ist Sal wegen der hier entstehenden Arbeitsplätzen ein Magnet. Sal ist nur 216 km2 groß und besteht fast aus einer wüstenähnlichen Landschaft. Surfer, Kiter und Taucher kommen in Sal sicherlich auf ihre Kosten. Es weht dauernd ein Passatwind und es gibt eine reiche Meeresfauna.
Warum sind wir auf Sal gelandet? Wie ihr euch sicher erinnern könnt, hatten wir vor auf die Kap Verden zu SEGELN. (Na ja, lassen wir das leidige Thema, ich reagiere immer noch nicht gut darauf). Wir hatten dann vor von Mindela auf Sal zu fliegen und da uns noch 2 Wochen zu erholen – bei Sand, Sonne und Meer.
Na und jetzt sind wir da. Eigentlich war es für uns ein Kulturschock. Tarrafal in Santiago war ursprünglich, sehr einfach und absolut nicht touristisch erschlossen.
Hier in Sal ist echt was los! Viele Geschäfte, viele Kite-Surf-und Tauchschulen und an jeder Ecke kann man einen Ausflug buchen.
Aber der Ort Santa Maria besticht trotz vielen Touristen durch seinen besonderen Charme. Es gibt einen langen glitzernden Sandstrand, der trotzdem nicht überfüllt ist, man findet immer noch ein feines Plätzchen. In Santa Maria gibt es für jeden etwas – 5 Sterne Unterkunft bis hin zur einfachen Pension.
Wir haben uns über Arbnb – in einer reizenden Wohnung eingemietet – mit traumhaften Ausblick.
Wir befinden uns am östlichen Ende des Ortes und hier ist an unserem Hausstrand ist es sehr ruhig. Ich habe nicht das Gefühl im seelenlosen Massentourismus zu versinken.
Wasser ist ein knappes Gut auf den KapVerden. Doch Not macht erfinderisch. Da auf dieser niedrigen Insel keine Regenwolken hängen bleiben gibt es eine Meerentsalzungsanlage. Das Meerwasser wird verdampft mit Hilfe von Sonnenenergie. Anschließlich kondensiert sich der fast salzfreie Wasserdampf und wird in einem Rohrsystem gesammelt.
Überall in den Gärten gibt es traumhaft schöne Blumen.
Und was die Insel noch so sympatisch macht sind die vielen Hunde. Diese sind viel gepflegter als in Tarrafal und haben auch nicht so viele Wunden. Sie sind sehr zutraulich. Es gibt sogar einen Tierarzt in Santa Maria.
Der zentrale Anlaufpunkt dieses Städtchen ist der alte Hafenkai. Er wurde 2015 vom Hurrikan „Fred“ zur Hälfte zerstört und dann wieder aufgebaut. Hier verkaufen die Fischer ihren Tagesfang, Ausflugsboote legen ab und an und die Kids springen ins Wasser.
Achtung Seglerfreunde: das ist das Beiboot vom Seegelausflugsboot – Schwimmweste ist Pflicht. Leider konnte ich Georg nicht überreden, mit mir so einen Ausflug zu machen.
Vom Land her überwacht die alte Casa da Balanca den Hafenkai. Dieses attraktive Gebäude ist das alte Salzhaus. Hier wurde früher das Salz gewogen, bevor es nach Brasilien verschifft wurde. Heute gibt es im Waagehaus Souvenierläden und ein kleines Cafe.
Bei uns am Strand sieht man immer kleine Boote mit Säcke beladen. Sie werden von den Männern an Land getragen und dann in PickUps geladen und – keine Ahnung wohin, weitertransportiert. Mit Muskelkraft ist einfach so viel möglich.
Es gibt sogar ein eigenes Salzmuseum in Santa Maria. Die große Einkaufsstraße wird neu gepflastert und westlich vom Salzmuseum ist ein großer Platz, der auch neu gestaltet wird. Anscheinend mit Wasserspielen und Sitzbänken.
Jedenfalls gibt es in allen Preisklassen Restaurants. Hungern müssen wir gewiss nicht.
#27 Landrattenblog 12, Wandern in der Serra Malagueta Teil 8
Hallo Ihr Lieben,
heute steht Wandern im Nationalpark am Programm.
Wiedermal sind wir mit einem Alguera – Sammeltaxi zum Infopoint der Serra Malagueta gefahren. Wie immer ein holpriges Erlebnis. Mich wundert immer, dass ich nicht mehr durchgebeutelt werde.
Die Serra Malagueta ist der zweite große Gebirgszug, der sich durch Santiago zieht. In Spitzkehren windet sich die Straße hinauf. Von oben ergeben sich Blicke nach Osten und nach Westen. Bei klarem Wetter soll man sogar bis zur Insel Fogo sehen können. Steile, fast unzugängliche Täler zerschneiden das Gebirge. Die tropische Erosion erschuf beeindruckende Felsformen. Viele der winzigen Dörfer und einzelne Hütten, die scheinbar am Bergrücken kleben, sind nur über schmale Pfade erreichbar.
Seit 2003 gibt es den Nationalpark Serra Malagueta. Ziel ist die Erhaltung der Biodiversität. Die einheimische Bevölkerung soll mit einbezogen werden und die Entwicklung der Dorfgemeinschaft in diesen Gebiet soll gefördert werden. Der Eintritt in den Park kostet 200 EVC ( ca. 2 Euro ) pro Person. Nicht viel – aber man bekommt auch nichts, die Karte haben wir uns selbst organisiert!
Wir beschlossen eine kleine Wanderung – ca. 4 km lang (roter Weg) – zu machen. Dieser Weg fürht als Rundweg in ein Tal westlich der Nationalstraße, wo anscheinend Grüne Meerkatzen zu beobachten sind. Diese stammen vom afrikanischen Kontinent und wurden im 18. Jahrhundert auf Santiago eingeführt und leben heute in einigen versteckten Gebirgsgegenden wild. Leider haben wir keine zu Gesicht bekommen. Dafür sahen wir jede Menge Marienkäfer, hübsche schwarz-weiße Schmetterlinge, die vor unserer Nase tanzten, eine überdimensionale Spinne und Ziegen.
Wir wanderten auf schmalen, oft steinigen Pfaden, die durch von Bauern bewirtschafteten Maisfeldern führten. Aber keine solchen Maisfelder, wie wir sie von zuhause kennen.
Steil, schroff, felsig. Dass hier überhaupt etwas wächst, ist ein Wunder. Immer wieder sind wir Bauern beim Ernten begegnet.
Viele Sisalagaven zieren den Weg. Es führt keine Straße zu den einzelnen Häusern.
Aber nach diesem Rundwanderweg hatten wir noch nicht genug von Landschaft. Wir wollten noch mehr von diesem wunderschönen Land sehen und irgendwie hoffte ich, dass wenn wir weiter in unzugängliche Gegenden vordringen, vielleicht doch noch ein paar Tiere – oder so – beobachten zu können. Wir beschlossen dann die grüne Wanderroute zu nehmen.
Fein, dass wir im Vorfeld von Santiago über das App „maps.me“ die Landkarte runter geladen haben. Sie leistete uns wertvolle Dienste, da die Wanderwege nicht markiert sind. Sie hätten zwar markiert sein sollen, waren es aber nicht. Aber was solls, wir haben ja genug genug Zeit gehabt und sind gerne (haha) den Weg wieder zurück und eine andere Abzweigung gegangen.
Beim Abstieg zur Küste sind wir durch ein Bergdorf gekommen. Diese ganzen schmalen und steinigen Pfade müssen die Kinder als Schulweg bewältigen. Wir haben auch ein paar getroffen und mit ihnen unser Kekse und Bananen geteilt.
Schulweg neben Haus vorbei!
Menschen und Tiere leben sehr eng miteinander.
Im Tal gibt es sogar einen Flusslauf, Hier wird auch ein Staudamm gebaut. Aber der Fluss ist für uns Tiroler eher ein kleiner Bach – ein Bächlein. Hier im Tal wachsen Bananen. Es gibt sogar ein einfaches Bewässerungssystem mit Kanälen.
Als Weg ins nächste Dorf wird das Bachbett genutzt.
Fahrweg
Es ist ein anderes Wandern, als wir von zuhause gewohnt sind. Es ist heiß und staubig. Das nächste Mal nehme ich meine Bergschuhe mit. Von den steinigen Pfaden tun mir die Fußsohlen weh. Aber das ist ja Jammern auf sehr hohem Niveau – schließlich sind wir genügenden Leuten begegnet, die diese Pfade mit FlipFlops oder sogar barfuß beschreiten. Am Meisten haben mich 2 alte Damen beeindruckt, die wir im Bachbett getroffen haben. Adrett in der Sonntagstracht gekleidet, mindestens 20 Jahre älter als ich, ein Lächeln im Gesicht und fit ging es durch die Steine, auf schmale Pfaden hoch hinauf in ihr Dorf.
Zurück nach Tarrafal ging es dann der Ostküste entlang, etwas durch das Landesinnere mit dem Sammeltaxi.
Als Belohnung dann ein Bier und was zum Essen.
#26 Landrattenblog 11, Teil 7
Happy Halloweentag!
Hoffe, dass einige von euch ausgiebig und wunderschön verkleidet Halloween feiern. Ich denke an euch.
Auf die Kap Verden ist von Halloween nix zu spüren.
Heute ein ganz feiner fauler Strandtag. Herrliches Wetter!
Wir waren schnorcheln, viele kleine Fischerln, Seenadeln, feines warmes Wasser, aber die Strömung ist nicht zu unterschätzen.
Die Fischer sind unermüdlich.
Kircheneingang von einer freien Kirche in Tarrafal. Gestern abend hörten wir den Kirchenchor singen.
Innenleben der Kirche.
Hier treffen sich die Frauen im Freien, sie haben einen Gasherd aufgebaut und es wird gekocht. Ich konnte leider nicht erkennen, was sie da fabrizieren. Eine alte Dame hat vom Kopfsteinplaster auf der Straße Gras für ihre Henderln gesammelt. Eine andere Welt für uns!
Wiedermal ein Suchbild: Wer findet die Passionsfrucht?
gefiederte Hibiskusblüten
Ein paar Impressionen von Tarrafal!
#25 Landrattenblog 10, Ausflug nach Praia Teil 6
Um von Tarrafal nach Praia zu kommen, gibt es nur ein Transportmittel – das Sammeltaxi.
Bushaltestelle mit bequemen Wartesessel.
Sammeltaxis – sogenannte Aluguer – dabei handelt es sich meist um Kleintransporter, manchmal auch um PickUps mit offener oder mit einer Plane überdeckten Ladefläche. Sie befahren bestimmte Strecken, die seitlich an der Karosserie angeschrieben sind.
Wir haben den großen Vorteil gehabt, dass unser Aluguer ein Kleinbus war – vollgestopft mit 15 Personen und dem „Teufelsfahrer“.
Einfach wunderschön und beeindruckend, was Santiago im Innenland und „Hochgebirge“ zu bieten hat. Wo ein Plätzchen frei ist, wird Mais angebaut. Er ist zur Zeit zum Ernten, aber die Pflanze wird sicherlich nicht mehr als 1 m hoch. Dazwischen sieht man Bohnen, Kürbis und Zucchini, die sich um die Maispflanzen schlängeln.
Immer wieder sieht man Bauern, die mit der Sichel in den Hängen Gräser schneiden. Diese werden dann mit dem Esel zur Straße transportiert und ein PickUp wird dann vollbeladen — mit Gras und Leuten.
Spitzblättrige Agaven säumen den Weg. Es handelt sich um Sisal-Agaven, Aus ihren Fasern werden Sisalseile hergestellt. Leider neigt die Pflanze zur Verwilderung – man sieht sie auf der ganzen Insel.
Ab und zu muss ich schon wegschauen, vor allem wenn am Straßenrand Frauen lebende Henderln, winzige Schweinderln und Enten lebendig mit zusammengebundenen Füßen in der brütenden Sonne. Ohne Worte!
Unser Aluguer hält in Praia am Mercado de Sucupira. Dieser ist befestigt wie eine Burg. Nur wenige Eingänge führen hinein. Innen verirrt man sich in einem Labyrinth von schmalen Gängen. Die Händler schützen ihre Stände durch Markisen gegen die gleißende Sonne. In verschlossenen Fässern lagert über Nacht die Ware.
Ausgepackt wird allmorgendlich aufs Neue und dann geht das Handeln los. Über afrikanische Kleidung, Modeschmuck und Schuhe hinaus, gibt es alle erdenklichen Non-Food-Artikel: von der Zahnbürste Kochgeschirr, Bettwäsche, Koffer, etc. Damit einem beim Durchflanieren und beim Shoppen nicht die Kraft verlässt befinden sich im Zentrum des Marktes mehrer kleine Restaurants, die leckere Kleinigkeiten anbieten. (Na ja, da gehen die Meinungen auseinander, Geschmäcker sind verschieden und der mitteleuropäische Standart wird von der Hygieneseite her sicher nicht eingehalten. Aber riechen tut es fantastisch.)
Praia ist die Hauptstadt der Kap Verden und mit rund 130.000 Einwohnern auch die größte Stadt. Parlament und Regierung haben hier ihren Sitz. Verwaltet wird Praia vom Plato aus. Dieser Stadtteil wirkt beinah europäisch, wenn hier nicht der Gemüse- und Gewürzmarkt mit afrikanischem Flair wäre. Dieser Markt ist einfach umwerfend. Ich könnte einkaufen und einkaufen und einkaufen. Ich würde gerne für euch Früchte mit nach Hause nehmen, aber solange werden sie nicht halten.
Wir spazieren über den großen Park einem Springbrunnen ohne Wasser, aber vielen Blumen.
Die ausländischenBotschaften und schicke Villen reihen sich entlang der Prai Rainha auf. Oberhalb befindet sich das Ausgehviertel.
Es gibt ein ethnologisches Museum in Praia mit einigen interessanten Stücken.
Anschließend geht es mit dem Sammeltaxi wieder nach Tarrafal zurück – Kostenpunkt ca. 5 Euro und 1,5 h aufregende Fahrt durchs Landesinnere.
#24 Landrattenblog 9, Tarrafal Teil 5, Ausflug zum KZ
Samstag, 27.10.2018
1,5 km außerhalb von Tarrafal an der Nationalstraße EN01 liegt vor dem Ort Chao Bom das berüchtigte ehemalige Konzentrationslager.
Wir gingen einen langen Fußweg der Küste entlang – quer durch die Botanik. Am Friedhof vorbei, quer durch die Gemüsegärten von Tarrafal.
Hier befindet sich die Diving School.
Reizende Häuser
Erdnüsse
Papaya
Maniok
Vor dem KZ laufen viele Schweinderln herum.
Ein wunderschöner Spaziergang. So friedlich und schön.
Doch die Vergangenheit, die immer noch präsent ist – holte uns sehr schnell ein.
Das Kz steht heute unter Denkmalschutz und es wurde mit Unterstützung der portugiesischen Regierung in ein Museum des Widerstands gegen den Faschismus umgewandelt.
Es befindet sich eine Ausstellung in den Lagerräumlichkeiten, , diese zeigt Berichte von Gefangenen und Dokumente und Schautafeln. Außerdem sind Zellen, Latrinen und die Krankenstation zu sehen.
Außerdem gibt es eine große Weltkarte zu sehen, wo die verschiedenen KZ in der Welt gestanden sind. Mauthausen ist auch dabei.
Ein freundlicher Mann sperrte uns die knarrende Eingangstür auf. – Es pfiff der Wind, außer uns, niemand, der diese grauslige Stätte besuchte.
1936 trafen die ersten 152 Gefangen in Tarrafal ein. Es handelte sich um Antifaschisten aus den unterschiedlichsten Bevölkerungsgruppen: intellektuelle Studenten, Arbeiter, Marinesoldaten, Bauern.
Eines hatten sie gemeinsam: Sie traten in Widerstand gegen das Salazar-Regime in Portugal. Bis zu 300 Personen saßen in Tarrafal ein. 32 wurden von ihnen im Lager hingerichtet, andere starben einen langsamen, grausamen Tod durch Aushungerung oder nicht behandelte Krankheiten.
1954 wurde das Lager geschlossen, allerdings schon wieder 1961 in Funktion versetzt. Bei den neuen Widerständlern handelte es sich um Gefangene aus den afrikanischen Kolonien Portugals, die um ihre Unabhängigkeit kämpften. Dies waren Gefangene aus Angola und Guinea Bisau. Erst mit der Nelkenrevolution in Portugal 1974 kam es zur Befreiung der Häftlinge.
So schlimm! Düstere Gedanken, sehr depressiv wird man / frau.
Entsetzlich was Menschen Menschen antun.
#23 Landrattenblog 8, Tarrafal Teil 4 – Wandern zum Kap
Wanderung zum Kap
Mit Flip-Flops, Wasser und Sonnenschutz bewaffnet machten wir zwei „Halbschuhtouristen“ unsere erste Wanderung zum Kap.
Dem Strand entlang, über einen kleinen Fußweg den Berghang hinauf.
Bis dahin wussten wir nicht, dass der Berghang als Weide für die Kühe gilt.
Überall sind Mimosen angepflanzt und dazwischen sind kleine Mauern aus den herumliegenden Steinen gebaut. Sie sollen verhindern, dass der Wind den wenigen Humus abträgt. Die Kühe müssen sehr genügsam sein. Ich glaube, unser Kühe wurden hier verhungern.
Mutterseelen allein sind wir bergauf- bergab gewandert und wurden mit einer herrlichen Aussicht belohnt.
Die Anstrengung unter der heißen Sonne hat sich auf alle Fälle rentiert. Die Belohnung war dann ein herrliches Plantschen im karibischblauen Wasser.
Kühe im Wald
Sogar hier gibts Steinmandeln.
Meilenzähler
Seetage
Seemeilen
Seegebiete
Die Crew

Georg
Senior-Captain
Bordtage: 237

Heidi
1. Matrose, Smutje und Webmaster
Bordtage: 124

Philipp
Junior-Capitain, Webmaster
Bordtage: 148

Stephan
Co-Skipper
Bordtage: 109